Entwurf und Ausführung: Horst Kohler, 

Blasionierung (Beschreibung):

Durch eine eingebogene Spitze gespalten: Rechts oben in Gold übereinander ein niedriges, bauchiges Tongefäß und eine schräglinksgestellte rote Lanzenspitze; links oben in Schwarz ein rotgekrönter, rotbewehrter und rotgezungter goldener Löwe; unten in Blau ein wachsender, beblätterter, goldener Schilfrohrkolben, überzogen mit einem silbernen Wellenbalken.

 

 

Begründung:

Das Ortswappen bezieht sich in seinen Bildern auf die beiden verwaltungsmäßig zu einem Gemeindebezirk zusammengefaßten Dörfer Bosen und Eckelhausen.
Das Dorf wurde erstmals in einer Urkunde vom April 972 genannt. Mit dieser Urkunde beschenkt Bischof Wiegfried von Verdun das von ihm gegründete Kloster St. Paul (zu Verden) unter anderem mit der Kirche von Besen (Bunsena) aus seinem Eigengut. Wie lange das Kloster St. Paul die Bosener Kirche in Besitz hatte, ist nicht bekannt. Neben der Nennung Bosens durch einen Hermann de Bunsena 1084 und eines weiteren Hermann de Bunsena 1103 als Zeugen unter Urkunden wird das Dorf Bosen erst wieder im Jahre 1330 in der Taxa Generalis als abgabenpflichtige Pfarrei im Landkapitel Wadrill angegeben. Im Jahre 1450 schließlich erscheint Besen urkundlich als Besitz der Herren Vogt zu Hunolstein - Merxheim. Von da an gehörte Besen zum Hunoldstein-Merxheimer Eigentum. Es wurde zwar Mitte des 17. Jahrhunderts Johann Adam Vogt von Hunolstein-Sötern, der die Herrschaft Eberswald besaß, verkauft, jedoch nicht dieser Herrschaft eingegliedert, sondern lediglich in Personalunion mitverwaltet. Nachdem 1716 die Linie Hunolstein-Sötern im Mannesstamm erlosch, kam Bosen - mit Eberswald - im Erbgang an die Freiherren Eckbrecht von Dürkheim. Hiergegen legten aber die Hunolsteiner Herren der Linie Hunolstein-Züsch Klage ein, die auch 1792 vom Reichskammergericht zu Wetzlar zugunsten der Kläger entschieden wurde. Bevor jedoch das Urteil umgesetzt werden konnte, wurden infolge der Französischen Revolution 1793 in unserer Gegend alle herrschaftlichen Besitzrechte hinweggefegt.
Im Ortswappen von Bosen-Eckelhausen wird für Bosen auf diese vorrevolutionären Besitzverhältnisse jedoch nicht eingegangen. Vielmehr nimmt das Wappen Bezug auf die reiche vorgeschichtliche Vergangenheit in Bosen. So zeigt das rechte obere Feld im Wappen Fundgegenstände aus dem hallstattzeitlichen Gräberfeld auf dem Priesberg, das zu den größten Grabhügelfeldern links des Rheins gehört. Es handelt sich um ein niedriges bauchiges Tongefäß und um eine eiserne Lanzenspitze, die noch dem 7. Jahrhundert v. Chr. zugerechnet werden.
Das Dorf Eckelhausen, erstmalig urkundlich 1397 als Eckelnhusen genannt, gehörte ab diesem Zeitpunkt zum Besitz des Grafen von Veldenz und kam 1444 im Erbgang an die Grafen von Pfalz-Zweibrücken, wo es bis zur Französischen Revolution verblieb. Im Ortswappen steht für die über 300-jährige Zugehörigkeit Eckelhausens zur Grafschaft Pfalz-Zweibrücken oben links das Wappenbild des Grafengeschlechts, im schwarzen Feld ein rotgekrönter, rotbewehrter und rotgezungter goldener Löwe, der sogenannte Pfälzer Löwe. Auch die Veldenzer Grafen führten in ihrem Wappen einen Löwen, blau im silbernen Schild.
Das gemeinsame Symbol für die beiden Dörfer findet sich im mittleren Feld des Wappens, das in
Form einer Spitze erscheint. Die Bilder dieses Feldes, ein Wellenbalken und ein Schilfrohrkolben, Weisen auf die Lage der Dörfer Bosen und Eckelhausen am Bostalsee hin. Der Stausee mit seiner 120 Hektar großen Wasserfläche wurde zu einem überregional bekannten Wassersport-, Freizeit- und Erholungszentrum ausgebaut. Eine 16 Hektar große Seefläche ist als Biotop ausgewiesen, das nicht nur als Regenerationszone für den gesamten Stausee wirkt, sondern im besonderen einer artenreichen und auch seltenen Pflanzen und Tierwelt eine Heimat bietet, worauf der inzwischen dort wachsende seltene Schilfrohrkolben hinweist.

Quellen:
1000 Jahre Bosen, Bosen 1978
Im St. Wendeler Land, 22. Ausgabe: Gemeinde Nohfelden, St. Wendel, 1983